Es ist alles wie im Traum. Du lebst meinen Traum. Oder doch in einer Traumwelt? Nicht mal im Traum würde ich daran denken oder es so machen. Du bist ein Traum. Und manchmal ist das Leben auf See ein Traum.
Carly hätte sich nie träumen lassen, einmal ihr Leben auf See zu verbringen. Nicht, weil sie das Wasser nicht mag, denn sie liebt es. Mehr, weil diese Option einfach nicht greifbar war.
Jedes Zusammentreffen mit dem Meer war für sie wie das Wiedersehen mit einem alten Freund oder wie die Rückkehr in eine Heimat wo sie hingehört. Doch das Leben auf das Meer zu verlegen, das kam ihr einfach nie in den Sinn. Und als sie es dann doch tat, dachte sie keine Sekunde daran, ob sie nicht vielleicht seekrank werden würde, denn es war für sie so klar, dass es dazu nicht kommen würde. Dass es ihr gut gehen würde und sie es genießen würde. Und so kam es dann auch. Traumhaft sozusagen.
An Bord hat jedes Bett eine natürliche Wiegefunktion. Mal mehr mal weniger schaukeln die Wellen das Schiff und damit die Koje und die Seefahrerin in den Schlaf. So wohlig und begleitet von Motorengeräuschen und rauschendem Wind, dass ihr an Land der Schlaf still und die Stille laut vorkommt.
Dabei ist es das Schiff, was laut ist. Stille kennt es nicht, außer der Strom fällt aus und damit die Lüftung und das Licht. Dann hält sogar das Schiff den Atem an und für ein paar Sekunden auch all die Menschen an Bord.
Dann könnte man sogar die Vögel singen hören denkt Carly. Wie bei einem Spaziergang durch den Wald oder beim Aufwachen an Land. Aber die Stille reicht an Bord nicht für Vogelgezwitscher. Davon kann eine Seefahrerin nur träumen.

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